Protestantismus und Soziale Frage im 19. Jahrhundert

19. -20. Oktober 2012 im Landeskirchlichen Archiv Stuttgart

 

Der „Verlust der Arbeiterschaft“ für das kirchliche Leben wurde bereits von kritischen Zeitgenossen des 19. Jahrhunderts beklagt. Die Gründe, weswegen die evangelischen Kirchen kein klares Konzept zur Lösung der Sozialen Frage zu entwickeln vermochten, sind fraglos vielfältig, die Folgen für die kirchliche Verankerung in der Gesellschaft nachhaltig.

 

Umso erstaunlicher ist es, dass eine derart zentrale Frage für den Bereich der Evangelischen Landeskirche in Württemberg kaum erforscht ist. Untersuchungen über die von Johann Heinrich Wichern ins Leben gerufene Innere Mission beziehen sich hauptsächlich auf preußische Verhältnisse. Württembergische Beispiele sind demgegenüber wenig aufgearbeitet.

 

Deshalb hat sich der Verein für württembergische Kirchengeschichte entschlossen, seine diesjährige Vereinstagung unter die Leitfrage zu stellen, wie sich die evangelische Kirche in Württemberg mit der Sozialen Frage auseinandersetzte.

 

Freitag, 19. Oktober

 

Begrüßung
Dr. Norbert Haag
 
Rahmenbedingungen

 

13.00 – 13.45 
Ein Spätkömmling – Die Hochindustrialisierung in Württemberg
Prof. Dr. Gert Kollmer- von Oheimb-Loup (Stuttgart)
 
Amtskirche, Pfarrer und soziale Frage

13.45 –14.30 
Sozioökonomischer Wandel und Kirche. Der späte Sixt Carl Kapff
P.D. Dr. Tilman Schröder (Stuttgart)
 
14.30 – 15.15  
Zwischen Kanzel und Webstuhl. Johann Georg Freihofer (1806-1877). Leben und Wirken eines württembergischen Pfarrers im Spannungsfeld von Staat, Kirche und Gesellschaft
Dr. Gerald Maier (Stuttgart)
 
15.15 – 15.45
Kaffeepause

15.45 – 16.15
Vereinsangelegenheiten
 
16.15 – 17.00 
Evangelische Kirche und Arbeiterschaft: Reaktionen auf die soziale Frage in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Württemberg
Dr. Henning Pahl (Rastatt)
 
17.00 – 17.45 
Vom Weingärtnerdorf zum Industrieort. Das Beispiel Feuerbach
Dr. Norbert Haag (Stuttgart)
 
Sozialer Protestantismus / Diakonie

 

17.45 – 18.30 
Der evangelisch-soziale Kongress in Stuttgart 1896 und die Diversifikation der protestantischen Antwort in der „Arbeiterfrage“
Prof. Dr. Jochen-Christoph Kaiser (Marburg)
 
Empfang

Samstag, 20. Oktober

 

9.00 – 9.45 
Entwicklung des sozialen Frauenberufs am Beispiel der Diakonissen
Andrea Kittel M.A. (Stuttgart)
 

9.45 – 10.30 
Neue diakonische und volksmissionarische Aufgaben im Zuge der gesellschaftlichen Veränderungen im 19. Jahrhundert
Inga Bing-von Häfen M.A. (Stuttgart)
 
10.30 – 10.45 
Kaffeepause
 


10.45 –11.30 
Sozialstaatliche Leitideen und Institutionalisierungskonzepte im deutschen Protestantismus des 19. Jahrhunderts
Peggy Renger-Berka, M.A. (Dresden)
 
11.30 – 12.15 
Christliche Fabrik – Gustav Werner
Pfarrer Hartmut Zweigle (Sindelfingen)

 

Christlicher Unternehmer – Paul Lechler
Dr. Jakob Eisler (Stuttgart)
 
12.15 – 13.00 
„Über den Parteien“ und „neben den Gewerkschaften“. Der württembergische Landesverband Evangelischer Arbeitervereine (1891-1918)
Dr. Andrea Hinsche (Münster)
 
13.00 Ende der Tagung